Der Zauberer von Ooz

Keineswegs in die Jahre gekommen ist die schöne Geschichte vom „Zauberer von Oz“ des amerikanischen Autors Lyman Frank Baum aus dem Jahre 1900 und auch nicht die weltberühmte Verfilmung dieses Stoffes mit der jungen Judy Garland aus dem Jahre 1939. Yasmin Röhr und die von ihr vor 22 Jahren gegründete Theatergruppe Maskerade griffen in diesem Jahr dieses Märchen mit Dorothee und dem Land hinter dem Regenbogen auf, machten daraus den „Zauber von Oos“, garnierten das Stück mit neuen, lustigen Figuren und boten im Sprendlinger Bernhardusheim vor viermal ausverkauftem Haus ein kurzweiliges und amüsantes Theatererlebnis für große und kleine Zuschauer. Es entspräche nicht der Kreativität von Yasmin Röhr, wenn sie die Geschichte wortwörtlich und unverändert auf die Bühne brächte. Neben der Hauptrolle der Dorothee, ihrem Hund Toto, dem Strohmann, dem Blechmann und dem Löwen kommt bei der Sprendlinger Inszenierung mit dem Kater Muskelator eine lustige neue Figur hinzu, da wird aus einem stummen Hexenbesen eine eigene Person und da bekommen die Rollen schwierig zu spielende Dialekte zugeordnet. DIE MITWIRKENDEN Dorothee: Kristin Schüler, Toto: Timo Schüler, Tante Emmy: Christine Benjo, Onkel Henry: Joshua Wellbrock, Emiralda: Nadine Hoffmann, Pumelia: Martina Preukschat, Miss Gulch: Sandra Martellotti, Zauberbesen Besi: Nesrin Basar, Muskelator: Martina Klein, Vogelscheuche: Katja Göckner, Blechmann: Christoph Steppuhn, Löwe: Judith Krammes, Zauberer von Oos/Mister Ochxs: Timo Walther, Alfie: Enes Basar, Haila: Sophie Nack, Regie: Yasmin Röhr Kostüme: Sandra Martellotti Kulissen: Günter Klein www.theatergruppe-maskerade.de Mit viel Wortwitz Da gibt es viel Wortwitz und witzige Streitereien zwischen den Darstellern. In der spannenden Geschichte wird die kleine Dorothee mit ihrem Hund Toto duch einen Wirbelsturm aus Kansas ins Land „hinter dem Regenbogen“ geweht. Sie trifft dort auf den Strohmann ohne Verstand, auf den Blechmann ohne Herz und auf den Löwen ohne Mut. Diese drei neuen Freunde wünschen sich sehnlichst diese bei ihnen nicht vorkommenden Eigenschaften. Und nur einer kann diese Wünsche erfüllen und auch Dorothee wieder den Weg nach Hause zeigen: Der Zauber von Oos. Um zu ihm zu gelangen, sind aber zahlreiche Abenteuer zu bestehen. Da gilt es Schluchten zu überwinden, gegen böse Hexen zu kämpfen und einem Schlafmohnfeld zu entfliehen. Als sie schließlich im Zauberschloss beim Zauberer anlangen, müssen sie feststellen, dass dieser gar kein richtiger Zauberer ist. Aber wie nicht anders zu erwarten, gibt es ein „Happy-End“. Großes Umbaupensum Den sechs Freunden werden zwar nicht ihre Wünsche erfüllt, sondern sie gelangen zu der Erkenntnis, dass der Glaube an sich selbst die größten Probleme lösen kann. Natürlich gelangt Dorothee mit ihrem Hund dank ihrer roten Zauberschuhe zurück in ihr geliebtes Kansas. Für Abwechslung in der Aufführung sorgte auch die Originalmusik aus dem Garland-Film und die Liedinterpretationen, die Dorothee (Kristin Schüler) mit ihrer schönen Stimme bot. Die Schauspieler hatten in zehn Szenen ein großes Umbaupensum zu erledigen, was sie aber problemlos schafften. Immer wieder toll bei der „Maskerade“ sind die herrlichen, phantastischen Kostüme und die aufwändige Bühnengestaltung. Yasmin Röhr, Gründerin und Regisseurin der Gruppe, wurde in diesem Jahr für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement vom Landkreis Mainz-Bingen ausgezeichnet. Wie sie in ihrem Schlusswort betonte, gilt die Auszeichnung nicht nur ihr, sondern der ganzen Schauspielgruppe: Denn was ist eine Regisseurin ohne ihre Schauspieler?!